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„5…4…3…2…1…“ von Zachary Mason

  • Autorenbild: CARL
    CARL
  • 11. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 12. Okt.

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Zachary Mason’s „5…4…3…2…1…“ startet als sowohl klangliche als auch konzeptionelle Reise durch den Zusammenbruch und die Wiedergeburt der Menschheit. Der Eröffnungstrack, der denselben Titel trägt wie die EP, katapultiert die Zuhörer in eine Atmosphäre voller Spannung und Dringlichkeit. Während Mason die verzweifelte Flucht der Menschheit von einer selbstzerstörten Erde erzählt, spiegelt die Instrumentierung das Chaos wider wirbelnde Synthesizer und hektische Schlagzeuglinien von Nate Barnes erzeugen das Gefühl, als würden Raketen durch die letzten Reste des blauen Himmels reißen. Es ist ein dramatischer Auftakt, der nicht nur den Ton vorgibt, sondern auch die Fantasie entfacht und die existenzielle Panik einer Spezies am Ende ihrer Zeit verkörpert. „The Funky Martians“ bringt Leichtigkeit und Rhythmus in die kosmische Erzählung. Es ist teils interstellarer Funk-Jam, teils psychedelischer Fiebertraum.


John Thomassons Bass tanzt mit elastischer Verspieltheit, während Masons Melodien mit augenzwinkerndem Selbstbewusstsein daherkommen. Die Geschichte von der Begegnung der Menschheit mit aggressiven Marsbewohnern verwandelt sich in einen surrealen, fast cartoonhaften Groove voller Humor und kosmischer Ironie. Unter der spielerischen Oberfläche liegt subtile Gesellschaftskritik über menschliche Arroganz und Anpassungsfähigkeit. Durch schräge Texte und kaleidoskopische Produktion trifft Mason genau die Grenze zwischen Triumph und Absurdität angesichts des Unbekannten. Dann folgt „Earthsick“, das emotionale Zentrum der EP. Hier wird das intergalaktische Abenteuer nach innen gekehrt.

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Mason spielt zum ersten Mal selbst den Bass über sein Keyboard und erschafft damit eine melancholische, aber ätherische Klanglandschaft, die die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat spürbar macht. Die Texte sind voller Reue und Wehmut eine Klage über den Verlust eines Planeten, den die Menschheit zugleich geliebt und verraten hat. Es ist ein eindringliches Finale für ein ansonsten lebendiges Werk – eine Erinnerung daran, dass Fortschritt ohne Besinnung wie Verbannung wirken kann. Was „5…4…3…2…1…“ so bemerkenswert macht, ist das Gleichgewicht zwischen Experimentierfreude und Zugänglichkeit. Mason bewegt sich souverän zwischen Space Rock, Psychedelic und Experimentellem, ohne dabei die Erzählung aus den Augen zu verlieren. Die Produktion, gemischt und gemastert von Derrick Lin, glänzt mit filmischer Präzision und verleiht jedem Track eine eigene Atmosphäre.


Vom hektischen Aufbruch des Openers bis zu den sehnsüchtigen Echos des Finales fühlt sich die EP weniger wie drei Songs, sondern eher wie ein kurzer Science-Fiction-Film in Klangform an. Mit dieser Veröffentlichung festigt Zachary Mason seinen Ruf als einer der fantasievollsten und furchtlosesten Songwriter Großbritanniens. Seine Vision ist kühn, sein Humor scharf, und seine emotionale Tiefe unverkennbar. „5…4…3…2…1…“ ist nicht nur eine Weiterentwicklung es gleicht einer kreativen Supernova. Es ist eines jener Werke, die uns daran erinnern, dass Musik uns noch immer über die Stratosphäre hinaustragen kann, während unsere Herzen fest mit der Erde verbunden bleiben.



SCHRIFTSTELLER: Carl

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