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Alon Mylo taucht Berlin in Klang und Farbe im Prachtwerk

  • Autorenbild: CARL
    CARL
  • 7. Sept. 2024
  • 2 Min. Lesezeit
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Alon Mylos Auftritt im Prachtwerk am 5. September 2024 war nicht einfach nur ein Konzert er war ein ganzheitliches Eintauchen in sein sich ständig entwickelndes Klanguniversum. Schon in dem Moment, als er die Bühne betrat, lag eine unausgesprochene Elektrizität in der Luft, als ob das Publikum instinktiv spürte, dass hier etwas Besonderes geschehen würde. Mit einer Kapazität von 250 Personen wirkte der Raum zugleich intim und aufgeladen jeder Beat vibrierte im Brustkorb, jede Textzeile fühlte sich wie eine persönliche Botschaft an. Mylo beherrschte diese Atmosphäre mühelos und bewegte sich fließend zwischen geerdeter Verletzlichkeit und ekstatischer Euphorie. Der entscheidende Augenblick kam mit Sundance, einem Stück, das wie ein Zündfunke die Energie des Abends explodieren ließ. Was als Groove begann, verwandelte sich schnell in eine Hymne, als das Publikum von stillen Zuhörern zu einem Chor aus bewegten Körpern wurde, vereint durch den Rhythmus. Mylo griff diese Resonanz auf, verstärkte sie und trieb den Song so weit, bis es schien, als würden die Wände selbst mit der gemeinsamen Intention beben.


Es war weniger ein Auftritt als vielmehr eine Art Gemeinschaftsritual ein unausgesprochenes Bündnis zwischen Künstler und Menge, das die Kraft der Musik offenbarte, die Grenzen zwischen Bühne und Saal verschwimmen zu lassen. Dann folgte Space Donuts, ein Meisterzug der Kontraste, der die Stimmung völlig auf den Kopf stellte. Wo Sundance roh und explosiv war, glitt Space Donuts mit surrealen Texturen und hypnotischen Rhythmen herein. Das Publikum, eben noch in Ekstase, lehnte sich nun in gespannter Ruhe vor, als würde es von unsichtbaren Fäden in Mylos Traumwelt gezogen. Verspielt und eigenartig, doch zutiefst magnetisch der Song zeigte seine Fähigkeit, nicht nur Energie zu entfachen, sondern auch zu entführen. Gerade dieser Gegensatz machte den Abend unvergesslich und offenbarte ihn nicht nur als Beat-Produzenten, sondern als echten Architekten der Stimmung. Der Abend war zugleich ein Beweis für Mylos künstlerisches Wachstum. Seine früheren Berlin-Shows im Juni 2023 und März 2024 ließen sein rohes Potenzial aufblitzen, doch dieser Auftritt zeigte eine neue Geschlossenheit, eine Reife, die zuvor nicht da war.


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Mit seiner Vergangenheit als MillerWho, der Beats weltweit verkaufte und in Israels Underground-Hip-Hop-Szene kollaborierte, ist er zweifellos erfahren aber hier trat er in eine größere Rolle. Es ging nicht mehr darum, sein Talent zu beweisen; es ging darum, seine Vision zu verkörpern. Jede Übergangsstelle, jeder Energiewechsel wirkte bedacht und zeigte einen Künstler, der genau weiß, wohin er will. Was Alon Mylo einzigartig macht, ist sein synästhetischer Blick auf Musik jeder Klang trägt für ihn eine eigene Farbe, eine Aura, die sich in alles überträgt, was er erschafft. Ihn live zu erleben, fühlt sich an, als bewege man sich zwischen Hören und Sehen, als würde die Musik selbst den Raum mit unsichtbaren Tönen und Farben bemalen. Im Prachtwerk lauschte das Publikum nicht nur, es wurde vollständig in seine Palette hineingezogen. Als die Nacht endete, war klar: Dies war nicht nur der Höhepunkt einer Berlin-Reihe, sondern ein Meilenstein. Mylo spielt keine simplen Shows er erschafft Erlebnisse, die weit über den letzten Ton hinaus weiterleben.




SCHRIFTSTELLER: Carl

 
 
 

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