,,DEATH OF ME” von The Project
- CARL

- 21. Juni
- 2 Min. Lesezeit

In einer Zeit, in der moderner Rock oft glattgebügelt und vorhersehbar klingt, liefert The Project mit „Death of Me“ einen kraftvollen Gegenentwurf. Dieser Song ist kein bloßes Debüt – er ist eine Ansage. Eine rebellische Explosion aus Gitarren, treibenden Drums und roher Energie, die allen zeigt, dass Rock noch lange nicht am Ende ist. Hinter diesem Projekt steht Gitarrist und Songwriter James Davis, der mit The Project eine Plattform geschaffen hat, die mehr ist als nur eine Band. Hier treffen erfahrene Musiker in wechselnder Besetzung aufeinander, mit nur einem Ziel: kompromisslosen, ehrlichen Rock zu liefern – frei von Trends und Erwartungen. Und mit „Death of Me“ ist ihnen genau das gelungen. Der Song startet ohne Umwege – ein messerscharfes Gitarrenriff zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich.
Daraus entwickelt sich eine massive Soundwand, getragen von drei Gitarristen: Davis selbst, Scott Shiflett (Eagles of Death Metal, Face to Face) und Erik Ferentinos (Stephen Pearcy’s Ratt). Diese Triple-Gitarren-Attacke hätte leicht überladen wirken können, doch hier ist alles perfekt abgestimmt – druckvoll, melodisch, schwer, aber nie chaotisch. Gitarrenleads schweben über dem Arrangement, während die Rhythmusarbeit kraftvoll den Boden bereitet. Im Mittelpunkt dieser Klanggewalt steht Dennis Hill, dessen Stimme klingt, als käme sie direkt von einer verrauchten, schwitzenden Bühne in irgendeinem überfüllten Club. Sein Gesang ist rau, voller Gefühl und mit einer rauen Authentizität vorgetragen, die den Song lebendig macht. Hill fühlt die Worte – man hört jede Emotion, jede Wut, jede Leidenschaft.

Angetrieben wird das Ganze von Kevin Baldes (Lit) am Bass und Jimmy DeAnda (BulletBoys, George Lynch) an den Drums. Diese Rhythmusgruppe liefert den Puls des Songs, während darüber Gitarren und Gesang explodieren. Vor allem DeAndas Drumming ist eine wahre Wucht: präzise, schwer, aber nie aufgesetzt – ganz im Stil der großen Rockbands der Vergangenheit. Textlich dreht sich „Death of Me“ um das klassische Thema zerstörerischer Beziehungen. „You’ll be the death of me“ – das klingt hier weniger nach Klage als nach trotzigem Siegesruf. Es geht um diese bittersüße Mischung aus Verlangen und Selbstzerstörung – ein Thema, das Rockfans seit jeher anspricht. Der Refrain schreit förmlich danach, laut mitgesungen zu werden – egal ob auf der Autobahn mit offenen Fenstern oder nachts allein im Auto.
Doch das wirklich Spannende an “Death of Me“ ist nicht nur der Song selbst, sondern das Konzept dahinter. Davis macht deutlich: The Project ist kein starres Bandgefüge, sondern eine lebendige, wandelbare Idee. Neue Musiker, neue Energie – aber immer mit dem gleichen Ziel: kompromisslosen, ehrlichen Rock zu liefern. Wenn „Death of Me“ der erste Vorgeschmack auf das ist, was noch kommt, sollten Rockfans aufhorchen. Das hier ist kein Abklatsch vergangener Zeiten. Kein Retro. Das ist moderner Rock mit Benzin übergossen – und The Project hat das Streichholz gezündet.
SCHRIFTSTELLER: Carl





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