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,,GRAVITY SESSIONS” von Rosetta West

  • Autorenbild: CARL
    CARL
  • 18. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 28. Aug.

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Rosetta West tauchen erneut aus der lebendigen Underground-Szene des Illinois Blues Rock auf und machen mit. „Gravity Sessions” auf sich aufmerksam einem sieben Tracks starken Live-Album, das die Essenz einer Band einfängt, die tief in Tradition verwurzelt ist und dennoch den Blick auf das Mystische und Unbekannte richtet. Veröffentlicht am 7. Juni 2025, fühlt sich dieses Kapitel nicht wie ein Comeback an, sondern vielmehr wie eine Rückkehr zum eigenen spirituellen Kern. Hauptsächlich live in den legendären Gravity Studios in Chicago aufgenommen, ist das Album roh, unmittelbar und voller zielgerichteter Energie. Angeführt von Gründungsmitglied und Songwriter Joseph Demagore (Gesang, Gitarre), gemeinsam mit dem langjährigen Schlagzeuger Mike Weaver und Bassisten Herf Guderian, reduziert Rosetta West ihren Sound auf das Wesentliche, ohne dabei die vielschichtigen Klangstrukturen einzubüßen, die sie bereits seit den 90ern auszeichnen. Hier gibt es keinen Hochglanz – nur Überzeugung, Chemie und eine spürbare Ehrfurcht vor der Musik.


Produzent Doug McBride verleiht der Aufnahme mit sicherem Gespür eine Lebendigkeit, die sich wie eine offene Flamme anfühlt. Der Opener „Dora Lee (Gravity)“ richtet den Blick der langjährigen Fans neu aus – eine eindringliche Neuinterpretation eines bekannten Songs. The „gravity“ hier verweist nicht nur auf den Namen des Studios, sondern auf das Gewicht von Erinnerung, auf das Ritual der Wiederholung in neuer Gestalt. Jeder Akkord wirkt bewusst gesetzt, jede Zeile wie eine Beschwörung. Hier geht es nicht um Nostalgie, sondern um Erneuerung. Gleich darauf folgt „Suzie (Gravity)“, ein herausragender Titel – eine Mischung aus bluesiger Rauheit und psychedelischem Schimmer.

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Die lockere, ungezwungene Struktur kommt dem Song zugute – rhythmisch präzise, aber offen im Geiste. Das Live-Feeling zieht die Zuhörer direkt in den Raum, in den Atem zwischen den Tönen, in die stillen Momente, die Studio-Perfektion oft ausradiert. Im gesamten Album verweben sich Elemente von Weltmusik und spirituellen Texten mit dem Blues-Rock-Fundament und verleihen den Songs eine fast meditative Tiefe. Stücke wie „Broken Glass (Gravity)“ und „Deeper Than Magic (Gravity)“ gleiten in mystische Gefilde – jeder Track verdient Aufmerksamkeit.


Mit „Venous Blue (Gravity)“ findet das Album schließlich seinen Abschluss und bekräftigt, dass Rosetta West sich weiterhin frei über Genregrenzen hinweg bewegt. Sie bleiben Suchende – immer zuerst. Und obwohl das Album eine gewisse Unruhe hinterlässt – nichts löst sich, nichts schließt sich ab – wirkt genau das eher wie ein Versprechen als eine Schwäche. Gravity Sessions ist kein Schlusspunkt, sondern ein Wendepunkt, ein Ausblick auf Kommendes. Unabhängig von Trends, Zeit und Ort schreiten Rosetta West weiter – nicht fort von ihrer Vergangenheit, sondern tiefer hinein. Es ist eine stille Evolution, in Echtzeit eingefangen, bereit, sich nach außen auszubreiten.



SCHRIFTSTELLER: Carl

 
 
 

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