,,LAST TRAIN TO WYONG” von Scared of Sharks
- CARL

- 14. Jan.
- 3 Min. Lesezeit

Die neueste Single von Scared of Sharks, „Last Train to Wyong“, strotzt nur so vor roher Energie und typisch australischem Humor und liefert eine Post-Punk-Hymne, die ebenso eindringlich wie unwiderstehlich ist. Dieser Titel ist die letzte Vorschau vor der Veröffentlichung ihrer Debüt-EP Double Happiness, die für den 16. Dezember geplant ist. Er entführt die Hörer in eine chaotische und urkomische Geschichte, die von den Missgeschicken des Schlagzeugers Tim Shady inspiriert ist. Nachdem er bei einem Rave in Sydney leicht betrunken war und dabei sein Handy, sein Portemonnaie und seine Schlüssel verloren hatte, nahm Shady schließlich einen Zug nach Wyong im Norden statt nach Wollongong im Süden. Was ein einfacher vergessener Vorfall hätte bleiben können, wurde zum Rahmen für ein Stück, das scharfe Musikalität und ansteckenden Humor vereint, eine Mischung, die bereits Menschenmengen an der australischen Ostküste zum Tanzen und Lachen gebracht hat. Von den ersten Sekunden an gibt „Last Train to Wyong“ den Ton an. Eine groovige, druckvolle Basslinie eröffnet den Track, bald gesellen sich kantige Gitarrenriffs und frenetische Drums hinzu, die dem Ganzen unwiderstehliche Energie verleihen. Der raue Sound und die leichte Garage-Ästhetik unterstreichen die Authentizität des Tracks und erwecken den Eindruck eines energiegeladenen Live-Konzerts. Auch wenn Scared of Sharks eindeutig vom Post-Punk-Revival der 2000er Jahre inspiriert ist und an Gruppen wie The Strokes oder Franz Ferdinand erinnert, verleihen sie dem Album doch einen ausgesprochen einzigartigen australischen Touch. Es ist ein vertrauter, aber erfrischender Sound, der für überfüllte Konzertsäle, überhitzte Tanzflächen und im Gleichklang kreischende Chöre entwickelt wurde.
Die Gesangsdarbietung ist bemerkenswert, voller Schlagkraft, Charisma und einem Unfug, der perfekt zur verrückten Geschichte des Liedes passt. Die Verse werden fast wie ein rhythmisches Gespräch vorgetragen, während der zweite Vers besonders durch eine schelmische Anspielung auf das ikonische Video „Democracy Manifest“ hervorsticht – eine Anspielung daraufvoller kultureller Einblicke, die australische Zuhörer begeistern werden. Der Refrain explodiert unterdessen vor euphorischer Energie, die Stakkato-Gitarren und das frenetische Schlagzeug vereinen sich zu einem Moment, der einschlägt wie ein Aufwärtshaken. Es ist die Art von Refrain, die einem im Gedächtnis haften bleibt und dazu gedacht ist, von einer begeisterten Menge im Refrain übernommen zu werden. Trotz seines scheinbaren Humors offenbart „Last Train to Wyong“ dennoch eine unbestreitbare Ernsthaftigkeit in der musikalischen Umsetzung. Die unerbittliche und perfekt getimte Rhythmussektion verankert den Track, während die kantigen Gitarrenlinien für kontrollierte Spannung und explosive Veröffentlichungen sorgen. Die Dynamik ist perfekt kontrolliert, mit gekonnt dosierten Leistungssteigerungen vor befreienden Tropfen. Trotz seines leichten und lässigen Tons zeigt das Stück eine echte Liebe zum Detail, die Spontaneität und technische Meisterschaft perfekt in Einklang bringt. Textlich oszilliert „Last Train to Wyong“ geschickt zwischen Erzählung und Universalität. Der Vorfall mit Tim Shady wird zum roten Faden, aber die Gruppe vermeidet es geschickt, sich zu sehr auf die Details einzulassen.

Das Lied dreht sich um umfassendere Themen wie Chaos, Das unvorhergesehene Abenteuer und die unerwarteten Wendungen des Lebens machen die Geschichte für jeden Zuhörer leicht nachvollziehbar. Wer hat im wörtlichen und übertragenen Sinne noch nie den falschen Weg eingeschlagen? Diese Universalität, gepaart mit einer Prise Humor wie dem Verweis auf „Demokratie-Manifest“, verleiht dem Stück eine einzigartige Dimension, die fesselt und amüsiert. „Last Train to Wyong“ glänzt wirklich durch sein explosives Live-Potenzial. Wir können uns den Raum bereits vorstellen: eine kompakte Menschenmenge, Körper, die sich im Rhythmus des pulsierenden Basses bewegen, Stimmen, die aus vollem Halse den Refrain rufen, ein Lächeln, das sich von Ohr zu Ohr erstreckt. Scared of Sharks weiß, wie man lebhafte Songs schreibt, und dieser hier ist der perfekte Beweis. Ihre Energie und ihr Charisma auf der Bühne verstärken jede Note und jedes Wort und verwandeln ein einfaches Stück in ein unvergessliches Gemeinschaftserlebnis. Es ist keine Überraschung, dass dieser Titel zu einem festen Bestandteil ihrer Konzerte geworden ist und Veranstaltungsorte an der Ostküste Australiens erleuchtet.
Als letzte Single vor der Veröffentlichung von Double Happiness ist „Last Train to Wyong“ ein farbenfrohes Versprechen für die Zukunft. Das Stück nimmt sich selbst nicht ernst, offenbart aber eine Gruppe, die sich ihres Talents vollkommen bewusst ist und in der Lage ist, Humor, Chaos und musikalische Meisterschaft mit entwaffnender Leichtigkeit zu vermischen. In einem Genre, das oft von einer düsteren und introspektiven Atmosphäre geprägt ist, bringt Scared of Sharks frischen Wind, voller Leichtigkeit und Freude, ohne jemals die Intensität und Energie des Post-Punk zu opfern. Zusammenfassend ist „Last Train to Wyong“ ein voller Erfolg: ein elektrisierendes, unwiderstehliches und charmantes Stück. Scared of Sharks fängt das Chaos einer schiefgelaufenen Nacht ein und verwandelt es in eine Hymne, die zum Tanzen, Singen und Wiederholen einlädt. Während die Veröffentlichung von Double Happiness näher rückt, ist eines sicher: Scared of Sharks sind eine Band, die man genau beobachten sollte und die bereit ist, ihre Spuren in der australischen Indie-Szene zu hinterlassen. Mit Tracks wie diesem hat ihr Aufstieg gerade erst begonnen.
SCHRIFTSTELLER: Carl





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