„MARY‘S BLESSING“ von Karen Salicath Jamali
- CARL

- 26. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Okt.

Karen Salicath Jamali kehrt mit „Mary’s Blessing“ zurück, einer Komposition, die die herkömmlichen Grenzen der Klaviermusik überschreitet und die Zuhörer in einen intimen Raum führt, in dem Klang zugleich Gebet und Offenbarung ist. Bekannt dafür, Musik durch Visionen und Träume zu empfangen, liefert Jamali erneut ein Werk, das sich weniger komponiert als übermittelt anfühlt eine sanfte Botschaft von jenseits des Schleiers. Schon mit den ersten Tönen entsteht eine Atmosphäre der Ehrfurcht und der Stille, als sei jede Phrase behutsam gesetzt, um etwas Heiliges zu ehren. Was „Mary’s Blessing“ auszeichnet, ist die tiefgründige Schwere hinter seiner Einfachheit. Die Pianolinien sind nicht schmückend, sondern atmen mit Intention, steigen auf und ziehen sich zurück wie die Gezeiten einer Meditation.
Anstatt mit Virtuosität zu überwältigen, schöpft Jamali Kraft aus Zurückhaltung jeder Akkord wirkt wie eine geflüsterte Wahrheit, jede Pause wie ein Moment der Besinnung. Es ist eine Studie darüber, wie Minimalismus, wenn er von Aufrichtigkeit getragen wird, enorme emotionale Tiefe entfalten kann. Der spirituelle Unterton des Stücks wird beim Fortschreiten deutlich. Es liegt ein leuchtendes Element in der Phrasierung, als wäre Licht selbst in Melodie übersetzt worden. Die wechselnden Tempi spiegeln den Rhythmus eines Herzschlags oder vielleicht den Fluss des Atems wider und vermitteln dem Hörer das Gefühl, sanft durch Wellen von Ruhe und Intensität getragen zu werden. Es wirkt weniger wie ein Vortrag als vielmehr wie ein gelebtes Erlebnis, ein hörbares Abbild der Verbindung zwischen dem Irdischen und dem Göttlichen.

Hinter der Musik verbirgt sich eine außergewöhnliche Geschichte von Heilung und Transformation. Nach einer Nahtoderfahrung begann Jamali ohne vorherige Ausbildung zu komponieren ihre Kunst entstand als direkter Ausdruck von Überleben und Verbindung zu einer größeren kosmischen Ordnung. Dieser Ursprung strahlt in „Mary’s Blessing“ aus das Gefühl, dass das Werk zugleich zutiefst persönlich und universell ist. Es ist Musik, geboren aus Verletzlichkeit und dennoch gestärkt durch die Widerstandskraft einer Person, die das Unbekannte berührt und mit Geschenken zurückgekehrt ist.
Letztlich geht es bei „Mary’s Blessing“ weniger ums Hören als ums Loslassen. Das Stück lädt dazu ein, nicht zu analysieren, sondern zu fühlen, nicht nach Strukturen zu suchen, sondern sich seinen Strömungen hinzugeben. Damit beweist Karen Salicath Jamali einmal mehr, dass ihr Werk einen seltenen Raum einnimmt, in dem Kunst, Spiritualität und Heilung zusammenfinden. Diese Komposition ist nicht nur ein Zeugnis ihres einzigartigen Weges, sondern auch eine sanfte Erinnerung an die Kraft der Musik, uns zu erneuern, zu erheben und mit etwas Größerem zu verbinden.
SCHRIFTSTELLER: Carl





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