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„SILVERLININGS” von Verticoli

  • Autorenbild: CARL
    CARL
  • 14. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit
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Verticoli kehren mit „Silverlinings” zurück einem Album, das sich wie ein Blitzschlag aus der Tiefe der tasmanischen Rockszene anfühlt. Nach einem Jahrzehnt der Verfeinerung ihres Klangs veröffentlicht das Trio eine Platte, die vor Entschlossenheit und Weitblick nur so strotzt. Schon in den ersten Sekunden wird klar, dass dieses Projekt nicht einfach ein weiterer Schritt ist, sondern ein gewaltiger Sprung in ein größeres, lauteres Universum. Alle zwölf Songs tragen zu einem kraftvollen, eng geschnürten Hörerlebnis bei, das zeigt, wie riesig drei Musiker klingen können, wenn sie denselben Herzschlag teilen. Besonders beeindruckt die Art, wie die Band rohe Wucht mit sofort packenden Melodien verbindet. Stücke wie „Milk & Honey“ und „The Seams“ verschmelzen lodernde Gitarren mit eingängigen Linien, die weit über das Ende hinaus im Kopf bleiben.


Statt die Sinne nur mit Lautstärke zu überwältigen, erschaffen Verticoli Songs, die mit rhythmischem Antrieb, weit aufsteigenden Melodien und einer Energie fesseln, die sowohl ungezähmt als auch zielgerichtet wirkt. Ihr Sound strahlt das Selbstvertrauen von Künstlern aus, die ihren stärksten Modus gefunden haben und konsequent darin bleiben. Der Gesang bildet das emotionale Herzstück dieser Reise. In Tracks wie „Home“ gleitet die Stimme mühelos zwischen kraftvoll eruptierenden Momenten und verletzlichen, leisen Passagen, die echte Tiefe transportieren. Diese Ausdrucksbreite wird zum Bindeglied zwischen den brachialen Elementen und den nachdenklicheren Augenblicken des Albums. Jeder Schrei, jedes Flüstern und jeder gehaltene Ton wirkt durchdacht und verstärkt die Wirkung des instrumentalen Sturms, der ihn umgibt. Instrumental balanciert das Trio meisterhaft zwischen kontrollierter Präzision und wilder Entladung.

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Die Gitarrenriffs lehnen sich an Grunge- und Alternative-Einflüsse an, ohne je nachzuahmen, während Bass und Schlagzeug mit einer Kraft durchbrechen, die alles verankert. Ihre Harmonie ist greifbar das Ergebnis jahrelanger gemeinsamer Entwicklung, bei der jede Bewegung instinktiv erscheint und dennoch überraschend wirkt. Als Gesamterlebnis folgt „Silverlinings” einem bewusst gestalteten Spannungsbogen, der von explosiven Hymnen zu atmosphärischen, angespannten Zwischenschritten übergeht, bevor das Album wieder zu seinen elektrisierendsten Höhepunkten aufsteigt. Songs wie „Sleep“ schaffen Raum zum Durchatmen, bevor der Abschluss „Summer“ wie ein letzter Adrenalinstoß einschlägt. Die Platte pulsiert vor Dringlichkeit, Leidenschaft und spürbarer Schaffensfreude und beweist, dass Verticoli nach zehn Jahren nicht nur weiter wachsen, sondern einen neuen Höhepunkt erreicht haben, der gleichermaßen verdient wie aufregend ist.




SCHRIFTSTELLER: Carl

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