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,,SNAKE 25” von Rosetta West

  • Autorenbild: CARL
    CARL
  • 23. März
  • 2 Min. Lesezeit
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Rosetta Wests „Snake 25“ ist ein mutiges und eindringliches Erlebnis, das atmosphärische Spannung mit rauem, knallhartem Rock verbindet. Mit einer Länge von sechs Minuten ist dieser Track ein ambitioniertes Statement und unterstreicht den Ruf der Band aus Illinois, musikalische Grenzen zu überschreiten und gleichzeitig ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Mit einem Sound, der Bluesrock, Psychedelia und Mystik vereint, ist „Snake 25“ sowohl eine klangliche Reise als auch eine tief symbolische Erzählung, reich an gnostischen Themen und kraftvollen Bildern. Der Song beginnt mit einer langsamen, stimmungsvollen Einleitung, die den Hörer in eine traumhafte Klanglandschaft entführt. Joseph Demagores Gitarrenspiel ist hypnotisch und weitläufig und erklingt in eindringlichen Wellen, während Jason Xs Bass das Stück subtil mit einer unheilvollen Unterströmung verankert. Schichten atmosphärischer Synthesizer verleihen eine unheimliche Dimension und lassen den Auftakt eher wie ein Ritual als ein typisches Rock-Intro wirken. Der Aufbau ist allmählich und dennoch fesselnd und bereitet die Bühne für den bevorstehenden explosiven Wechsel. Der Übergang ist abrupt und elektrisierend. Der Song mündet in einem rasanten, energiegeladenen Sturm aus aggressiven Gitarrenriffs, hämmernden Drums und klagendem Gesang. Nathan Q. Scratchs Schlagzeugspiel entlädt sich mit Intensität, unvorhersehbar und unerbittlich und treibt den Track mit roher, fast schon stammeshafter Kraft voran.


Der Wechsel vom nachdenklichen Auftakt zum ungezügelten Hardrock-Angriff ist nahtlos, aber dennoch erschütternd – wie der Schritt aus einer schattenhaften Trance mitten in ein Gewitter. Demagores Gesang ist von emotionaler Dringlichkeit geprägt und liefert Texte voller gnostischer Symbolik. „Ich nahm das Gift und die Vision wurde lebendig“, erklärt er und beschwört Themen wie Erleuchtung durch Leiden und Transformation durch Kampf herauf. Seine Stimme transportiert Schmerz und Offenbarung zugleich und lässt den Song weniger wie eine Performance, sondern eher wie ein Geständnis oder einen Schlachtruf wirken. Die kryptischen und zugleich beschwörenden Worte verleihen dem Song Tiefe und unterstreichen Rosetta Wests Ruf, Mystik in ihre Musik einzuweben. Musikalisch ist „Snake 25“ ein Beleg für die Fähigkeit der Band, Einflüsse zu vermischen und gleichzeitig ihren unverwechselbaren Sound zu bewahren. Während Bluesrock im Mittelpunkt steht, finden sich starke Elemente von Psychedelia, World-Folk-Rhythmen und klassischer Hardrock-Energie. Die Komposition wirkt nie übertrieben oder ausschweifend – jeder Moment dient der Dynamik und dem emotionalen Gewicht des Songs.



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Die zweite Hälfte des Tracks ist unerbittlich und strebt einem fast kathartischen Höhepunkt entgegen, verliert dabei aber nie die Kontrolle. Rosetta West hat ihre Karriere auf Unabhängigkeit aufgebaut und einen einzigartigen Sound jenseits der Mainstream-Trends geschaffen. Ihre Musik ist roh, zutiefst authentisch und kompromisslos in ihrer Vision. Snake 25 verkörpert diesen Geist und beweist einmal mehr, warum die Band trotz ihrer Abkehr vom Radar der kommerziellen Musikindustrie eine so treue Anhängerschaft aufgebaut hat. Für langjährige Fans ist „Snake 25“ eine spannende Fortsetzung der künstlerischen Entwicklung der Band. Für neue Hörer ist es eine elektrisierende Einführung in eine Band, die keine Angst davor hat, zu experimentieren, neue Wege zu gehen und die Grenzen der Rockmusik zu erweitern. Es ist mehr als nur ein Song – es ist eine intensive, fesselnde Reise, die noch lange nach dem letzten Ton im Gedächtnis bleibt.





SCHRIFTSTELLER: Carl

 
 
 

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