„SWEET FOXHOUND“ von The House Flies
- CARL

- 22. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

The House Flies melden sich 2025 mit „Sweet Foxhound“ zurück einem Stück, das ihre gothisch geprägte Post-Punk-Kante noch eindringlicher und magnetischer zur Geltung bringt. Der Song entfaltet sich mit einem wogenden Fundament aus Bass und Gitarren, die schattenhafte Texturen in jede Note einweben, während der Gesang mit gespenstischer Ruhe durchdringt. Es ist zugleich ein Abstieg und ein Vorwärtsdrängen verstörend in seiner Atmosphäre, aber angetrieben von einem unaufhaltsamen Puls. Mit seinen düsteren Schichten und dem hypnotischen Rhythmus beansprucht der Track die volle Aufmerksamkeit, wie ein Traum, der sich nach dem Erwachen nicht vertreiben lässt. Was „Sweet Foxhound“ besonders macht, ist das raffinierte Zusammenspiel von Bedrohung und Melodie. Jede Gitarrenlinie wirkt wie ein Gespenst, das an den Rändern verharrt, während die Rhythmussektion das Chaos mit straffer, zielgerichteter Bewegung erdet.
Der Gesang schwebt wie der Erzähler eines düsteren Märchens über dem Mix und formt den Song zu etwas wahrhaft Cinematischem. Es ist nicht nur eine Single, sondern eine Stimmung die Verkörperung gothischer Spannung, die Gestalt und Bewegung annimmt. Der Hörer wird in einen Zustand zwischen Unbehagen und Faszination versetzt, als würde er durch dunkle Korridore gehen, die nur von flackernden Lampen erhellt sind. Die Hinzunahme von Gitarrist Burnie Eckardt erweitert die klangliche Bandbreite der Gruppe spürbar. Seine Präsenz zeigt sich in schneidenden, funkelnden Passagen, die sich in den Nebel schneiden und sowohl Dringlichkeit als auch Textur hinzufügen. Anstatt zu überladen, vergrößert die zweite Gitarre den Raum und lässt jedes Instrument im dichten Klangnebel atmen.

„Sweet Foxhound“ zeigt eine Band, die sich nicht damit zufriedengibt, sich zu wiederholen, sondern dunklere Winkel erforscht und neue Formen ins Licht zieht. Gesanglich und lyrisch herrscht eine Atmosphäre zurückhaltender Beklemmung, als würden Geheimnisse in einer Stimme preisgegeben, die mehr für Beichten als für Erklärungen bestimmt ist. Dieser zurückhaltende Ausdruck steht in starkem Kontrast zur drängenden Instrumentierung und schafft eine Spannung, die bis zum letzten Ton anhält. Jede Zeile scheint darauf ausgelegt, die Grenze zwischen Schönheit und Unheil zu verwischen, und schafft eine Atmosphäre, in der Unbehagen seltsam tröstlich wirkt.
Es ist ein Gleichgewicht, das nur eine Band mit der Vision The House Flies aufrechterhalten kann. Mehr als nur eine Brücke zwischen Mannequin Deposit und dem, was noch kommen mag, wirkt „Sweet Foxhound“ wie ein Leuchtfeuer einer Gruppe, die in ihre kühnste Phase eintritt. Der Song trägt sowohl das Gewicht ihrer Vergangenheit als auch die Dynamik ihrer Weiterentwicklung in sich und deutet ein noch dunkleres, schwereres Album am Horizont an. Für den Moment steht er als vollwertiges Statement: ein fesselnder Track, der ihre Mythologie vertieft und die Zuhörer noch tiefer in ihre Welt aus Schatten und Klang hineinzieht.
SCHRIFTSTELLER: Carl





Kommentare