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„THE OLD SONGS“ von Map of the Woulds

  • Autorenbild: CARL
    CARL
  • 21. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

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Map of the Woulds kehren am 16. August 2025 mit „The Old Songs“ zurück und liefern einen Song, der Satire in Melodie verwandelt – mit der Raffinesse, die nur sie beherrschen. Anstatt sich nostalgisch zu verneigen, stellt die Band das ganze Konzept der Verehrung der Vergangenheit auf den Kopf und erschafft ein Stück, das den modernen Kreativzustand seziert. Düster-humorvoll, scharf beobachtet und erstaunlich tanzbar eine absurdistische Hymne für Künstler, die sich in einer Welt bewegen, in der Authentizität oft wie eine Ware wirkt. Das Trio Woody Frank, Andrew Woods und Adrian Woods hat schon immer von seiner Elastizität gelebt, und diese Single bekräftigt einmal mehr ihre Fähigkeit, eine Welt zu erschaffen, in der Verspieltheit und Kritik nebeneinander existieren.


Franks Gitarrenlinien beißen mit sarkastischem Witz, Andrews Bass pulsiert wie ein beständiger Herzschlag unter der Satire, und Adrians Drumming verleiht dem Ganzen eine rastlose Energie, die das Experiment unberechenbar macht. Zusammen haben sie einen Song geschaffen, der so selbstironisch wie musikalisch fesselnd ist. Klanglich bewegt sich „The Old Songs“ gleichzeitig in mehreren Universen. Psychedelische Texturen flirren durch den Raum, Pop-Unmittelbarkeit wird eingeflochten, und alles wird von einem bewusst zynischen Glanz überzogen. Statt sich auf bekannte Formeln zu stützen, wirft die Band immer wieder neue Kurven, die das Ohr herausfordern, ohne es jemals zu verlieren. Es ist ein Stück, das wiederholtes Hören belohnt jede Drehung offenbart neue Schichten von Ironie und Erfindungskraft.

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Faszinierend ist vor allem die Weigerung der Band, sich in irgendeinem Genre oder einer Stimmung bequem einzurichten. Gerade wenn man meint, sich im Groove einzuleben, verändert die Band das Klima abrupt und zwingt uns, unsere eigenen Erwartungen zu hinterfragen. Diese rastlose Kreativität ist keine Spielerei, sondern ein Statement darüber, was es bedeutet, Kunst in einer Umgebung zu schaffen, die allzu oft Vorhersehbarkeit fordert. „The Old Songs“ verweigert diese Regeln und wirkt dadurch umso lebendiger.


Am Ende haben Map of the Woulds mehr als nur eine neue Veröffentlichung geliefert sie haben uns einen Spiegel vorgehalten, einen Spiegel, der gerade so gesprungen ist, dass er die Absurdität des modernen Künstlertums offenbart. „The Old Songs“ ist satirisch, aber nicht abwertend, zynisch und doch seltsam feierlich, ein Stück, das sich über den Gedanken an Originalität lustig macht und dabei selbst originell bleibt. Klug, bissig und auf sonderbare Weise tröstlich ein Beweis dafür, dass Musik auch im Chaoszeitalter noch tief schneiden, zum Denken anregen und uns bewegen kann.



SCHRIFTSTELLER: Carl

 
 
 

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