,,ANGELA” von Ubiquity Machine
- CARL

- 20. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Ubiquity Machine, das unermüdlich einfallsreiche Indie-Alt-Duo, kehrt mit „Angela“ zurück – einer verträumten, verliebten Ballade, die wie der Duft einer Person nachklingt, die man noch nicht loslassen kann. Mit ihrer typischen Mischung aus roher Emotionalität und unkonventionellem Sound schaffen sie erneut eine Welt, in der Verletzlichkeit cool wirkt und Herzschmerz in Vintage-Eleganz gehüllt ist. Im Kern ist „Angela“ wie ein langsamer Tanz auf einem verzerrten Mixtape – romantisch, leicht traurig und zutiefst intim. Die Produktion versinkt in einem nebligen Klangbild, mit wirbelnden Gitarren und einem Rhythmus, der wie ein nervöses Herzklopfen pocht. Es wirkt fast filmisch – als wäre der Song aus einem nächtlichen Gespräch in einer Diner-Kabine entstanden, unter flackerndem Neonlicht. Der Gesang von The Rabbit ist zart, aber voller Sehnsucht – mit einem gebrochenen Unterton, der gelebte Erfahrung spüren lässt.
Es geht nicht um große Gesten, sondern um die leisen, hoffnungsvollen Momente, die den Beginn – oder das Ende – von etwas Zerbrechlichem markieren. Die Stimme drängt sich nicht auf, sondern zieht sich mit einer zerbrechlichen Zuversicht durch das Arrangement, als könnte ein falscher Ton alles zum Einsturz bringen. Ubiquity Machine beherrschen die Kunst, Emotion durch Klangschichten zu transportieren – und „Angela“ bildet da keine Ausnahme. Jede instrumentale Entscheidung unterstreicht die emotionale Spannung. Der bittersüße Groove ist sanft, aber eindringlich – ein Echo der Themen Sehnsucht und Vergänglichkeit. Der Song erzählt nicht nur eine Geschichte, er erschafft ein Gefühl, ein Momentbild – und lässt genug Raum, damit die Zuhörer:innen ihre eigenen Emotionen einfügen können. Trotz aller Melancholie ist auch Humor und Selbstironie spürbar. Es geht hier nicht um idealisierte Liebe, sondern um die ehrliche, manchmal unbequeme Art – um das „Darf ich auf deinem Sofa schlafen?“-Gefühl, um das „Vielleicht ist das schon zu viel“.

Diese Nuance verleiht „Angela“ eine erfrischende Leichtigkeit, auch wenn die Emotionen tief reichen. Als Vorgeschmack auf ihr kommendes Album deutet der Song auf ein Werk voller Gefühl und unvorhersehbarer Arrangements hin. Ubiquity Machine bleibt schwer greifbar – und genau darin liegt ihre Stärke. Sie jagen keinen Trends hinterher, sondern bauen ihren eigenen Mythos – eine bittersüße Komposition nach der anderen. „Angela“ ist zwar ein Liebeslied – aber auch ein kleines Tagebuch, eine Postkarte vom Rand der Verletzlichkeit, unterschrieben mit einem schiefen Lächeln. Es ist Ubiquity Machine in Höchstform: Sie lassen seltsame, zarte Momente erklingen – und machen sie unvergesslich.
SCHRIFTSTELLER: Carl





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