„ANGEL GABRIEL’S LIGHT“ von Karen Salicath Jamali
- CARL
- vor 3 Tagen
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Karen Salicath Jamalis „Angel Gabriel’s Light“ wirkt weniger wie eine Klaviersingle und mehr wie ein Tor in eine andere Dimension. Schon mit den ersten Tönen entfaltet sich das Stück mit einer ätherischen Zartheit und lädt den Hörer ein, sich seiner ruhigen Anmut hinzugeben. Es fordert die Aufmerksamkeit nicht in der Weise, wie es viele Kompositionen tun; vielmehr flüstert es und führt das Publikum in eine friedvolle Stille, in der der Lärm des Alltags in den Hintergrund tritt. Die Musik trägt die Präsenz von etwas Größerem in sich, als ob jede Phrase geschenkt und nicht komponiert worden wäre. Besonders beeindruckend ist die Intimität, die dieses Werk ausstrahlt. Obwohl es auf einem großen Steinway aufgenommen wurde, hat man das Gefühl, als stünde das Klavier direkt im eigenen Wohnzimmer, dessen Resonanz den Raum wie warmes Kerzenlicht erfüllt. Es gibt eine Klarheit in der Aufnahme, die jede Schwingung spürbar macht, nicht nur hörbar.
Diese emotionale Reinheit verdankt sich nicht zuletzt Maria Trianas feinfühligem Mastering, das die leuchtenden Kanten des Stücks schärft, ohne seine traumgeborene Zerbrechlichkeit zu stören. Die spirituelle Essenz des Stücks ist unbestreitbar. Indem Karen den Erzengel Gabriel kanalisiert, bietet sie mehr als nur Musik sie schenkt eine Meditation in Klang. Die Komposition wird zu einem Gefäß für Hoffnung, für die leise Erinnerung daran, dass Licht auch in dunklen Zeiten nie fern ist. Es ist nicht einfach nur schön; es ist heilsam. Man kann sich leicht vorstellen, wie dieses Stück ein Gebet, eine Reflexion oder einen jener stillen Abende begleitet, an denen die Stille eher ein Gefährte als eine Leere ist. Was „Angel Gabriel’s Light“ noch weiter erhebt, ist die Geschichte, die dahintersteht. Karens Weg von einer Nahtoderfahrung zu einer völlig untrainierten, aber dennoch so produktiven Karriere als Komponistin verleiht der Musik eine Authentizität, die sich nicht künstlich erschaffen lässt.

Jeder Ton scheint die Last von Überleben, Erneuerung und unerschütterlichem Glauben an das Unsichtbare zu tragen. Dass das Stück in einem Traum zu ihr kam, unterstreicht nur noch mehr seinen mystischen Charakter und verwischt die Grenzen zwischen Menschlichem und Göttlichem. Letztlich ist diese Veröffentlichung nicht nur eine weitere Ergänzung zu Salicaths ohnehin schon reichem Katalog, sondern eine Kristallisation ihrer Mission: Heilung durch Klang. „Angel Gabriels Light“ strebt nicht nach Virtuosität oder technischer Brillanz es sucht die Verbindung, die Erinnerung daran, dass Musik eine Brücke zwischen Welten sein kann. Es ist ein Stück, das lange nach dem Verklingen des letzten Tons nachhallt, wie ein sanftes Leuchten, das im Herzen bleibt und den Hörer zurück zur inneren Ruhe führt.
SCHRIFTSTELLER: Carl
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