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,,TELEKINETIC” von Twice Dark

  • Autorenbild: CARL
    CARL
  • 1. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Twice Darks viertes Album „Telekinetic“ wagt einen mutigen Vorstoß in die Welt des Synthpops und bleibt dabei fest in den Wurzeln der Band aus Gothrock, Electronic und Darkwave verankert. Das Album besteht aus sechs sorgfältig komponierten Tracks und vereint faszinierende Rhythmen, bezaubernde Atmosphären und ergreifende Texte. Dabei nutzt es das Konzept der außersinnlichen Wahrnehmung als Metapher für menschliche Erfahrungen. Diese klangliche Erkundung lädt sowohl zum Tanzen ein als auch zu einem tiefen Eintauchen in die unsichtbaren Kräfte, die unsere Emotionen, Beziehungen und Weltanschauung beeinflussen. Aufgenommen im Postal Recording Studio in Indianapolis, profitiert das Album von Beiträgen verschiedener Musiker und Remixer, die seine immersive, filmische Klanglandschaft mitgestaltet haben. Das Album beginnt mit „Night Shift“, gefolgt von „Invisible Man“, das mit seinen pulsierenden Synthesizer-Lines und eindringlichen Vocals, die Gefühle von Distanz und Melancholie hervorrufen, sofort die richtige Stimmung erzeugt. Der fesselnde Rhythmus und die schimmernden elektronischen Texturen verleihen dem Track eine fast geisterhafte Qualität, die perfekt zu seinen Themen Unsichtbarkeit und Isolation passt. Die Produktion ist akribisch und verbindet Coldwave-inspirierte Synthesizer mit scharfen metallischen Percussions. Dieser Track dient als idealer Einstieg und entführt die Hörer in eine Welt, in der Realität und Illusion verschwimmen. Seine melancholische und zugleich unwiderstehliche Energie macht ihn zu einer Hymne für alle, die sich jemals unsichtbar gefühlt haben. „Necromantic“ nimmt eine düsterere Wendung und umgibt eine verstörende, fast rituelle Atmosphäre.


Die tiefe Basslinie und der hypnotische Rhythmus erzeugen eine unterschwellige Spannung, während der Text eine Geschichte von Liebe und Übernatürlichem erzählt und eine Romanze suggeriert, die über Leben und Tod hinausgeht. Die Struktur des Songs ist besonders fesselnd: Dynamische Wendungen bauen Spannung auf, bevor sie in einen Refrain übergeht, der zugleich bezaubernd und beunruhigend ist. Einflüsse von Darkwave-Legenden wie Clan of Xymox und The Sisters of Mercy sind deutlich zu erkennen, doch „Necromantic“ integriert auch moderne elektronische Produktionstechniken, was es zeitlos und innovativ macht. Im Herzen des Albums strotzt „Phoenix“ vor feuriger Energie, angetrieben von einem kraftvollen Rhythmus und schwebenden Synthie-Melodien. Getreu seinem Titel verkörpert der Song Themen wie Wiedergeburt und Widerstandsfähigkeit und erforscht die Transformation durch Widrigkeiten. Die funkelnden Arpeggios und der erhebende, aber dennoch düstere Refrain machen ihn zu einem der herausragenden Tracks auf „Telekinetic“. Es schafft eine perfekte Balance zwischen Gothic-Drama und Synthpop-Euphorie und zeigt Twice Darks Fähigkeit, Dunkelheit mit einem Hoffnungsschimmer zu verbinden. Am besten genießt man diesen Track bei voller Lautstärke, da seine filmische Intensität wie geschaffen für eine neonbeleuchtete Tanzfläche zu sein scheint.




„Time Traveller“ schlägt einen eher introspektiven Weg ein und umhüllt die Zuhörer mit wirbelnden Synthesizer-Texturen und einem pulsierenden Beat. Ein Gefühl von Nostalgie durchdringt diese Komposition, als würde sie durch die Zeit reisen, um Echos vergangener Lieben, Reue und Erinnerungen einzufangen. Besonders markant ist der Gesang – ätherisch und doch intim –, der knapp über der Instrumentierung schwebt und die traumhafte Qualität des Stücks verstärkt. Dieser Track tendiert zur atmosphärischeren Seite des Darkwave und erinnert an Bands wie Depeche Mode oder frühe Alben von The Cure, bei denen Melodie und Emotion Vorrang vor instrumentaler Komplexität haben. Der vorletzte Track, „Mind Trap“, spielt mit hypnotischen Rhythmen und desorientierenden Klangtexturen und spiegelt so sein Thema von mentaler Gefangenschaft und Selbstzweifeln wider. Die Basslinie sticht hervor und verleiht dem Stück eine industrielle Energie, während synthetische Arrangements auf und ab gehen und ein Gefühl von Schwindel erzeugen. Dieser Song ist wohl der experimentellste des Albums und überschreitet durch subtile Klangschichten und leicht versetzte Gesangseffekte die Grenzen von Gothic-Rock und Elektro. Jeder Hördurchgang offenbart neue Details und unerwartete emotionale Tiefe, wodurch sich der Track mit der Zeit allmählich entfaltet.



Das Album endet mit dem Titeltrack „Telekinetic“, einem kraftvollen Finale, das die zentralen Themen des Albums – unsichtbare Kräfte und unausgesprochene Verbindungen – einfängt. Es beginnt mit einer langsamen, atmosphärischen Einleitung, die in einen mitreißenden Rhythmus und einen fast transzendenten Refrain übergeht. Die Mischung aus schimmernden Synthesizern, lebendiger Percussion und eindringlichen Texten macht es zum perfekten Schlussstück. Es hinterlässt beim Hörer ein Gefühl von Mysterium und Staunen, als würde er aus einem Traum zurück in die Realität erwachen. „Telekinetic“ stellt eine bedeutende Weiterentwicklung für Twice Dark dar und zeigt die Fähigkeit der Band, Synthpop zu erforschen und gleichzeitig die dunkle, magnetische Energie zu bewahren, die ihre Identität ausmacht. Jeder Track bietet eine eigene Note, doch das gesamte Album bleibt stimmig, vereint durch die Themen Wahrnehmung, Transformation und unsichtbare Macht. Egal, ob Sie langjähriger Fan von Gothrock und Darkwave sind oder als Neuling vom bezaubernden Reiz des Synthpops angezogen werden, „Telekinetic“ ist ein Album, das Ihre volle Aufmerksamkeit verdient. Drehen Sie die Lautstärke auf, lassen Sie sich mitreißen und vor allem zum Tanzen anregen.




SCHRIFTSTELLER: Carl

 
 
 

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