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„WINGMAN" von Fiona Amaka

  • Autorenbild: CARL
    CARL
  • vor 11 Minuten
  • 2 Min. Lesezeit
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„Wingman“ erscheint wie ein Farbblitz am grauen Londoner Himmel warm, leuchtend und überraschend entwaffnend. Schon mit den ersten Takten strahlt der Song eine unmittelbare emotionale Spannung aus, die vertraut wirkt und doch etwas völlig Eigenes besitzt. Fiona Amaka setzt auf ihr Gespür, rauen Ausdruck mit Zärtlichkeit zu verbinden, und erschafft eine Liebesballade, die nicht flüstert, sondern in klaren, selbstbewussten Zügen atmet. Nichts an diesem Stück zögert: „Wingman“ zeigt Zuneigung mit der Gewissheit einer Person, die genug Umwege erlebt hat, um das Echte zu erkennen, sobald es vor ihr steht. Der Zauber des Stücks entsteht aus dem Zusammenspiel zwischen Fionas Stimme und David Taros Gitarrenarbeit. Seine schimmernden, hallgetränkten Gitarrenschichten gleiten unter ihrem Gesang dahin und verleihen dem Song eine schwebende Leichtigkeit. Statt auf Süße zu setzen, bringt Fiona ihre Emotionen mit einer feinen Spannung zum Ausdruck ihre Phrasierung präzise, ihr Ton gefühlvoll, ohne ins Sentimentale abzurutschen.


Dadurch entsteht kein klassisches Duett, sondern ein Austausch von Energie: ihre soulige Stimme getragen von Taros indie-gefärbten Klangflächen, zwei Strömungen, die den Song gemeinsam vorantreiben. Was „Wingman“ im Gedächtnis hält, ist sein beständiger Auftrieb. Das Arrangement öffnet sich Schritt für Schritt, gewinnt an Höhe, während sich Riffs mit dezenten Harmonien verweben, die fast unmerklich hineingleiten. Die Produktion lässt jedem Element Raum zum Atmen und vermittelt das Gefühl, einer Beziehung beim Entstehen zuzusehen Szene für Szene. Dieser ruhige Anstieg spiegelt die Botschaft des Songs wider: Partnerschaft nicht als Rettung, sondern als Rückhalt eine bestärkende Präsenz, die dich aufsteigen lässt, ohne dich zu verändern. Fionas Entwicklung als Songwriterin zeigt sich besonders dann, wenn man „Wingman“ neben ihre konfrontativeren 2025er Veröffentlichungen wie „No Daylight“ und „Cowards and Shadows“ stellt. Diese Songs rissen alte Wunden auf; dieser hier heilt sie. Und doch entspringen beide Seiten ihrem Mut.

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Ihre Fähigkeit, zwischen kantigem Rock, souligen Farben und folkigen Wurzeln zu wechseln, bereichert „Wingman“, statt es zu verwässern. Der Track zeigt eine weitere Facette ihres Rock’n’Soul-Stils sanfter vielleicht, aber nicht weniger ausdrucksstark. Während Fionas Live-Präsenz in London wächst und ihr musikalisches Repertoire sich erweitert, scheint „Wingman“ bereit für ein zweites Leben diesmal mit bewusster Förderung. Die Strahlkraft des Songs ist ungebrochen; im Kontext ihres zunehmenden Schwungs im Jahr 2025 wirkt er sogar noch leuchtender. Mit einer neuen Veröffentlichung in Vorbereitung und einer Band, die ihren Sound auf der Bühne schärft, fühlt sich die Wiederentdeckung von „Wingman“ nicht nur passend an sondern notwendig. Es ist eine Erinnerung an den Aufwind, der alles ins Rollen brachte, und an eine Songwriterin, deren Flügelspannweite weiter wächst.



SCHRIFTSTELLER: Carl

 
 
 

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